16.02.2020

Kooperation gegen den Stromausfall

Verlängerung des Rahmenvertrags für den gemeinsamen Notdienst: Die Elektroinnung Regensburg und die REWAG arbeiten auch 2020 eng zusammen, um rund um die Uhr schnell und unkompliziert zu helfen, wenn der Strom ausfällt.

Was tun, wenn plötzlich alle Lichter ausgehen und der Strom weg ist — besonders abends, nachts oder am Wochenende? In der Stadt Regensburg und den umliegenden Landkreisgemeinden des REWAG-Versorgungsgebiets können sich REWAG-Kunden in solchen Fällen auch künftig auf einen besonderen Service verlassen: Ein eigener telefonischer Notdienst ist rund um die Uhr an 365 Tagen erreichbar und leistet innerhalb kürzester Zeit „Erste Hilfe“ beim Stromausfall im Haus oder Haushalt. Möglich macht das eine Kooperation des Energieversorgers mit der Elektroinnung Regensburg. Die beiden Partner werden den Rahmenvertrag für 2020 verlängern und die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen, wie Innungsobermeister Gerhard Gröschl und Herbert Porsch, Fachbereichsleiter Strom bei der REWAG, jetzt mitteilten. Bereits seit acht Jahren kooperieren die Elektro-Experten und der Energieversorger. Vor zwei Jahren weiteten die Initiatoren das Angebot zu einem 24-Stunden-Dienst aus.

Im Moment beteiligen sich nach Worten Gröschls sieben Meisterbetriebe aus der Stadt und dem Landkreis Regensburg. Sie stellen sicher, dass bei einem Stromausfall im Gebäude oder im Haushalt spätestens innerhalb von zwei Stunden ein Fachmann vor Ort beim Betroffenen ist. Erreichbar ist die Notfall-Hotline für das REWAG-Netzgebiet unter der Telefonnummer 0941/ 601-3555. Dort erhalten Haushalte ohne Strom dann direkt die Telefonnummer desjenigen Elektrounternehmens, das gerade Bereitschaft hat.

„Von dem gemeinsamen Notdienst profitieren vor allem die Kunden, weil sie schnelle Hilfe erhalten, unabhängig von der Ursache des Problems“, sagt Gerhard Gröschl. Was viele nicht wissen: „Die Zuständigkeit der REWAG endet am Hausanschlusskasten. Im Haus oder der Wohnung muss ein Elektroinstallateur beauftragt werden“, betont auch Fachbereichsleiter Porsch. Weil ein Stromausfall aber häufig durch unfachmännische, fehlerhafte Hausinstallationen, beschädigte Leitungen oder einen Kurzschluss durch ein defektes Gerät bedingt ist, fallen die meisten Störungen nicht in den Verantwortungsbereich der REWAG. Selbst wenn ein REWAG-Experte also die Ursache im Haus theoretisch finden würde, dürfte er nicht helfen.

„Mit unserem Modell nehmen wir dem Kunden alle Sorgen ab“, so Gröschl, selbst Inhaber eines mittelständischen Elektrounternehmens in Lappersdorf. Denn der gemeinsame Notdienst löst die Herausforderung: Der Elektroinstallateur vor Ort lokalisiert und behebt, wo möglich, den Fehler oder stellt zumindest einen eingeschränkten Notbetrieb her. Stellt sich heraus, dass die REWAG für die Ursache des Ausfalls verantwortlich ist, vergütet der Versorger den Elektroinstallateurbetrieb direkt. Wenn die eigene Installation im Gebäude Schuld am „Kurzschluss“ ist, beispielsweise durch das Auslösen des Fehlerstrom-Schutzschalters, entstehen für den Kunden in der Regel Kosten in Höhe von etwa 150 Euro für den Notdienst. Dieser Rahmen gilt unabhängig von Tag und Tageszeit auch nachts, am Wochenende oder an Feiertagen. Enthalten in dieser Pauschale sind die Anfahrt und eine halbe Stunde Arbeitszeit inklusive aller Zuschläge. Natürlich können sich die Kosten bei einer komplexeren Störung im Haus oder Haushalt, bei der die Fehlersuche oder Reparatur mehr Zeit beanspruchen, entsprechend erhöhen.

„Das ist ein sehr fairer und vernünftiger Preis“, wie Herbert Porsch betont. Immer wieder hört er von Kunden, die andere Notdienste anrufen. Diese würden leicht gefunden, weil sie viel Geld ausgeben, um beispielsweise im Internet oder in Telefonbüchern sehr präsent zu sein. „Eine Rechnung von 800 Euro ist da kein Einzelfall“, so der Fachbereichsleiter. „Das muss nicht sein, die Menschen in der Region können sich auf ihren örtlichen Energieversorger und die Elektroinnung verlassen“, so Obermeister Gröschl. Er macht aber auch deutlich: Den Strom-Notdienst sollten Betroffene wirklich nur in dringenden Notfällen in Anspruch nehmen.

Gerhard Gröschl erinnert sich an einen besonders dramatischen Einsatz in der Wohnung einer Familie. Dort waren die lebenswichtigen medizinischen Geräte eines schwer kranken Mannes ausgefallen, als der Strom plötzlich wegblieb. „Ich bin sehr froh, dass ich damals dort helfen konnte“, erinnert sich der Elektromeister. Es seien Situationen wie diese, weshalb er und seine Kollegen in der Innung bereit seien, auch an Wochenenden und Feiertagen stets einsatzbereit zu sein.